Hallo, ich bin Theresa Schnitzlbaumer, 24 Jahre alt und mache meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Firma NeenahGessner, welche zum Mativ-Konzern gehört. Ich bin aktuell im 2. Lehrjahr, in meiner Ausbildung durchlaufe ich alle Abteilungen im Büro und werde meine Abschlussprüfung im Controlling absolvieren. Genug zu mir, jetzt kommen wir zum Interessanten Teil:
Sechs Wochen sind nun schon vorbei, geprägt von vielen Ereignissen, Gefühlen und Eindrücken. Zwei Monate klingen mutiglange, bei der Abreise nach Deutschland fiel einem der Abschied von den liebsten schwer, man hatte eine Mischung aus Trauer, Vorfreude und Angst was einen erwartet. Jetzt fällt einem der Abschied von hier schwer, die Trauer ist verschwommen und die Angst hat sich in Luft aufgelöst, sie war voreingenommen und nicht gerechtfertigt. Man fühlt sich mutig und Stark, diesen Schritt gegangen zu sein und das „Nest“ in Deutschland verlassen zu haben. Die KSU-Gruppe ist bereits am Wochenende abgereist, was für uns als Interns bedeutet – wir haben nur noch zwei Wochen übrig. „Geht es wirklich schon bald wieder zurück?“ „Ist es wirklich schon bald wieder vorbei?“ „Können wir nicht noch etwas bleiben?“, diese Gedanken schwirren einem aktuell im Kopf rum. Man wurde hier so gut aufgenommen und hat neue Freunde gefunden, sodass einem die Heimat nicht mehr wirklich fehlt, es hat sich ein neuer Alltag mit neuen Leuten in einer neuen Umgebung ergeben.
In diesem Sinne heißt es nun
ENDSPURT
zwei Wochen bleiben uns noch, um so viele Eindrücke wie nur möglich zu sammeln.
Ich gehöre ebenfalls zur vierer Gruppe, die bei ZF in Gainesville arbeitet. Zu Beginn wurde ich gefragt, was ich in Deutschland mache und welche Tätigkeiten mich weiterbringen. ZF hat im Büro einige Projekte extra für Praktikanten bereitliegen, woraus man aus einem großen Portfolio wählen kann. Diese Projekte bringen ZF eine Arbeitserleichterung und bieten dem Praktikanten die Möglichkeit sein Fachwissen in einem Gebiet zu vertiefen. Ich habe mich für ein Projekt mit Power Apps von Microsoft entschieden, meine Aufgabe liegt hierbei, Excel-Dateien mit Hilfe von Power BI übersichtlicher zu visualisieren und die gesuchten Informationen ersichtlich herauszuarbeiten.
Mein Arbeitsalltag besteht daraus, mich mit den Leuten zu treffen die später meine Dateien verwenden, um zu erfahren welche Infos sie genau brauchen. Somit kann ich meine Dateien spezifisch herausarbeiten und alles notwendige auf einen Blick ersichtlich darstellen. Hierbei werde ich von einer Kollegin aus dem Digitalisierungs-Team begleitet. Nach unseren Meetings besprechen wir unsere nächsten Schritte und nehmen falls nötig an einigen Online-Trainings teil, um unser Knowhow zu verbessern.
Jeder Arbeitstag bleibt spannend, da man täglich dazu lernt und direkte Erfolge sieht. Zwischendurch komme ich auch viel in Berührung mit anderen Digitalisierungsprojekten. Ich komme öfter in die Produktion und lerne auch hier viele Arbeitsabläufe kennen. Bei einer Werksbegehung, wo in einem Team Verbesserungen zur Arbeitssicherheit und ergonomischen Arbeitshaltung besprochen werden, konnte ich mich auch mit eigenen Ideen einbringen, welche direkt aufgeschrieben wurden,um sie genauer zu überdenken. Alles in allem kann man sich bei diesem Praktikum sowohl beim Fachwissen als auch persönlich weiterbilden und hat die Möglichkeit sich selbst in neuen Situationen neu kennenzulernen und herauszufordern.
Diese Woche war besonders spannend für uns, da wir am Mittwoch mit der KSU-Gruppe zu einem Ausflug durften. Wir besuchten zuerst das Capital of Georgia und erfuhren hier einiges über die Entstehung und Geschichte des Staates. Wir bekamen eine Führung durch das Gebäude und wissen nun, woraus es gebaut ist, welche Menschen eine wichtige Bedeutung in der Geschichte haben und wie das Capitol heutzutage genutzt wird. Danach ging es weiter in das Mercedes Benz Stadion. Auch hier erwartete uns eine spannende Führung, mit vielen Hintergrund Informationen. Wir kamen in die Spieler umkleiden des Football- und Fußballteams und lernten den Ablauf kurz vor einem Spiel kennen. Zum Abschluss ging es noch in den Sitz der Joachim Herz Stiftung in Atlanta, welche uns dieses tolleErlebnis überhaupt ermöglicht. Uns wurde erzählt, wie die Stiftung entstand, wer hinter der Stiftung steht, welche Projekte sie unterstützt und warum. Es war sehr interessant alles zu erfahren und endlich zu wissen, warum jemand für uns so viel Geld ausgibt. Wir sind der Stiftung sehr dankbar, diese Möglichkeit bekommen zu haben und genießen jede Minute hier. Viel zu schade, dass es bald wieder zurück geht. Nach diesem Tag ging es für uns wieder zurück nach Gainesville und ab ins Bett, nach so vielen Informationen und Eindrücken waren wir etwas platt.
Am Donnerstag hatte eine Arbeitskollegin Geburtstag – 21 Jahre wurde sie – das bedeutet in Amerika: Endlich volljährig! Wir hatten die große Ehre, diesen Tag mit ihr zu verbringen und gingen nach der Arbeit in ein Restaurant, um dort ihren ersten legalen Drink und natürlich auch essen zu bestellen. Wir hatten einen schönen Abend und konnten viel reden und viel über die Kultur kennenlernen. Sie empfahl uns typisches Essen und wir probierten uns durch traditionelle Gerichte.
Wie schon erwähnt wurde hat unsere Gruppe das Glück, ein eigenes Auto zu haben. Auch das haben wir diese Woche wieder genutzt, um nach der Arbeit verschiedene Parks am nahegelegenen Lake Lanier zu erkunden und die schöne Natur hier zu genießen. Nach einem langen Tag tut es sehr gut, sich die Füße zu vertreten und etwas frische Luft abzubekommen. Am Wochenende nahmen uns unsere Arbeitskollegen mit zu sich und brachten uns somit den typisch amerikanische Lifestyle bei. Wir nahmen an einem Spiele Abend teil und man glaubt es kaum – UNO hat international die gleichen Regeln. Sonntag hieß es dann – Wandern. Wir wurden zu einem sehr unbekannten und unscheinbaren Weg mitgenommen. Mitten durch den Wald ohne richtigen Pfad, über tausende Wurzeln entlang an einem Fluss, erreichten wir unser Ziel. Ein wunderschöner Wasserfall mit einem Seil, um sich ins Wasser zu schwingen – Na, wer hat genug Mut? Nach einer Badesession legten wir uns in die Sonne und ließen den Tag bei tiefgründigen Gesprächen ausklingen.
Alles in allem bin ich der Joachim-Herz-Stiftung sehr dankbar diese Möglichkeit bekommen zu haben! Ich lerne hier sehr viele wichtige Dinge und Tätigkeiten für mein zukünftiges Arbeitsleben in Deutschland. Zusätzlich merke ich selbst wie ich mich persönlich weiterentwickle und dieses Erlebnis einen positiven Einfluss auf meinen Character und Selbstvertrauen hat. Ich werde mich in Zukunft oft an die Zeit hier zurück erinnern und bei Problemen daran denken, was ich hier gelernt habe! Habkeine Angst vor Situationen die du nicht kennst, du kannst sie immer ins Positive lenken.